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Bei der Flucht verletzte Personen:

  • Durch Sprung über Sperrmauer                                                                    7 Personen
  • Beim Überwinden von Stacheldrahtsperren                                             10 Personen
  • Durch Sprung aus Fenster - ohne Sprungtuch -                                       22 Personen
  • Durch Sprung aus Fenster in Sprungtücher der Feuerwehr                     8 Personen
  • Durch Abseilen aus Wohnungen                                                                 16 Personen
  • Beim Durchkriechen von Kanalisationsrohren                                            4 Personen
  • Durch Gewaltanwendung von Vopo                                                               3 Personen
  • Insgesamt somit bis 13.11.1961:                                                                 70 Personen

Und dennoch flüchten täglich weiterhin Menschen aus der „DDR“ ohne Rücksicht auf die Gefahr für Leib oder Leben, die ihnen dabei droht, durchschneiden Stacheldrahtzäune, überklettern die Mauer, springen aus den Fenstern der Wohnungen, kriechen durch die Kanalisation, durchbrechen vereinzelt mit Kraftfahrzeugen gewaltsam die Sperren, durchschwimmen Gewässer.

Allerdings wird die Zahl der Flüchtlinge in dem Maße geringer, wie Sperren und östliches Überwachungsnetz dichter werden.

Einige weitere Vorkommnisse mögen die „moralische“ Grundhaltung eines Teiles der kommunistischen „bewaffneten Organe ergänzen:

Am  27.9.1961, gegen 20.15 Uhr, täuschen 2 Vopo in Treptow, Harzer Straße / Onckenstraße, einen Fluchtversuch vor. Als ein West-Berliner ihnen beim Übersteigen der Mauer  behilflich ist, versuchen sie, ihn über die Grenzsperre in den Sowjetsektor von Berlin zu ziehen. Einem zweiten West-Berliner gelingt es jedoch, dieses Vorhaben zu vereiteln.

Am 7.10.1961, gegen 12.00 Uhr, zwingen 5 Grepo in Lübars, im Fließtal, 3 männliche Personen, die sich in der Nähe des ca. 40 m in die SBZ zurückversetzten Stacheldrahtzaunes aufhielten, unter Androhung von Schusswaffengebrauch die Grenzsperre zu durchkriechen.

Die männlichen Personen werden festgenommen, abtransportiert und kehren nach einem Verhör in Oranienburg erst gegen 22.00 Uhr über den S-Bahnhof Friedrichstraße in einem S-Bahnzug zurück.

Am 7.10.1961, gegen 15.30 Uhr, beschimpft eine angetrunkene männliche Person in Heiligensee, in Höhe des Stolpmünder Weges, unmittelbar an dem ca. 20 m auf sowjetzonalem Gebiet verlaufenden Stacheldrahtzaun, mehrere Grepo. Diese geben einen Karabinerschuss ab, der den Arm der männlichen Person trifft, ziehen den Angeschossenen durch die Grenzsperre und führen ihn gefesselt ab.

Am 8.10.1961, gegen 21.00 Uhr, bitten mehrere Vopo in Rudow, in Naturschutzwäldchen, 4 männliche Jugendliche um Unterstützung bei der angeblich beabsichtigten Flucht.

Als die Jugendlichen eine offene Zaunstelle, die Durchfahrt der Mittenwalder Kleinbahn, erreicht haben, werden sie plötzlich mit den Worten „Hände hoch!“ angerufen und sofort beschossen.

2 Jugendliche können flüchten und melden diesen Zwischenfall dem Polizeirevier 222. Sie geben an, Schmerzensschreie gehört zu haben. Vermutlich ist mindestens einer der beiden anderen durch die Schüsse getroffen worden. Die umgehend durchgeführte Durchsuchung des Naturschutzwäldchens durch Schutzpolizeikräfte verläuft ergebnislos. Es muss deshalb angenommen werden, dass Vopo die vermissten 2 Jugendlichen verschleppt haben.

Am 28.10.1961, gegen 13.15 Uhr, werfen 5 Trapo in Neukölln, Treptower Straße 201 von dem im Sowjetsektor gelegenen S-Bahngelände mit Steinen und Eisenschrauben nach einem Polizei-Kraftfahrzeug, wodurch dessen rechte Tür beschädigt wird.