Das erste Sperrelement (feindwärts) des „Antifaschistischen Schutzwalls″

Erst in den folgenden Tagen, Wochen und Monaten nach dem 13. August wurden diese Stacheldrahtverhaue an bestimmten Stellen durch eine Vorderlandmauer ersetzt. Mit der Errichtung des ersten Teilstücks dieser „Mauer“ begann die DDR am 15. August 1961 am Potsdamer Platz.

Berliner Sperrmaner der 'ersten' Generation an der Zimmer- Ecke Lindenstraße. Foto: © Sigurd Hilkenbach, Berlin

Die Vorderlandmauer der ,ersten' Generation wurde seit dem 15. August 1961 bis ca. 1966 errichtet.
Foto: © Sigurd Hilkenbach, Berlin

Aufbau: Die ,erste' Generation der Vorderlandmauer bestand aus:

- einer untersten Lage quadratischer Hohlblocksteine mit einer Kantenlänge von 1,25 Metern. Im Abstand von drei Hohlblocksteinen wurde jeweils ein Hohlblockstein zur Erhöhung der Stabilität quer in die Mauer eingefügt. Der stabilisierende Anteil zeigte dabei ins sozialistische Hinterland, so dass die ,westliche' Seite einheitlich aussah. Hierauf folgten

- zwei Lagen aufgemauerte kleinere Hohlblocksteine mit einer Kantenlänge von ca. 25 cm. Den Abschluss der Mauer bildeten

- zwei Lagen massive Betonträger.

Um das Übersteigen der Mauer zu erschweren, wurden auf den obersten Betonträgern Glassplitter einbetoniert und zusätzlich

- ein Übersteigschutz aus mit S-Draht bespannten Y-Abweisern montiert.

Die Y-Abweiser in Verbindung mit den hohen Beobachtungstürmen und den Stacheldrahtverhauen in der Tiefe des Handlungsbereichs der Grenztruppen verliehen dem „Antifaschistischen Schutzwall″ ein archaisches Erscheinungsbild. Die DDR, die sich als humanistischer und moderner - als ein der Zukunft zugewandter Friedensstaat präsentierte, kontakarierte dieses Bestreben und wurde vom Westen auf Grund dieser brutalen Sperren als stalinistischer „KZ″-Staat identifiziert.


Tipp: ....

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