Technische- und propagandistische Vorbereitungen zur Abspaltung von Berlin (West)

„Für die von der SED in den vergangenen Jahren betriebene Politik war die Isolierung des freien Westberlin schon seit langem eine Notwendigkeit. Bis zum Mai 1952 wurde die Abschließung mittels systematischer Schikanen und Erschwerungen auf dem Gebiete der Wirtschaft und des Verkehrs sowie durch die Schaffung politisch und rechtlich undemokratischer Verhältnisse im sowjetischen Einflussbereich vorangetrieben. Die Unterzeichnung des Generalvertrages und des EVG-Vertrages war nur der propagandistisch günstige Zeitpunkt, um die Abschnürungsbestrebungen zur offiziellen Politik zu erheben.

Seit Jahr und Tag waren auf den verschiedensten Gebieten des öffentlichen Lebens Vorbereitungen für diesen Zeitpunkt getroffen worden.

Die sowjetzonalen Behörden waren bestrebt, möglichst viele technische Einrichtungen, durch die der Sowjetsektor Berlins und die Sowjetzone mit Westberlin verzahnt sind, in ihren Machtbereich zu verlagern, um sich von Westberlin unabhängig zu machen und so rücksichtslos ihre Isolationspolitik betreiben zu können.″

 


Lit.: Die Flucht aus der Sowjetzone und die Maßnahmen des kommunistischen Regimes vom 13. August 1961 in Berlin, Kapitel II. DIE SPERRMASSNAHMEN AM 13. AUGUST 1961 IN BERLIN, Hrsg. Vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen, Bonn und Berlin, Seiten 32 – 36; Texterkennung und Hervorhebungen durch Ralf Gründer, Redaktion Berliner-Mauer.de