Kaninchenfeld (Ausschnitt) am ehemaligen Übergang Chausseestraße

Kaninchenfeld (Ausschnitt) am ehemaligen Übergang Chausseestraße.
Foto: © Ralf Gründer, Berlin,  27.05.2010

Markiert wurden die Übergänge:

→ Bornholmer Straße (E.Twin Gabriel)
Chausseestraße (Karla Sachse)
Checkpoint Charlie (Frank Thiel)
Heinrich-Heine-Straße (Susanne Ahner)

Invalidenstraße (Gabriele Basch)

Oberbaumbrücke (Torsten Goldberg)

Sonnenallee (Heike Ponwitz
)

Durch einen 1996 vom Fachreferat Kunst im Stadtraum/am Bau ausgelobten Kunstwettbewerb sollten Ausdrucksformen gefunden werden, die Erinnerung an die ehemaligen innerstädtischen „Übergänge″ zu bewahren.

Im Folgenden werden die realisierten Arbeiten, die „den historischen Prozess künstlerisch am wirlkungsvollsten reflektieren, vorgestellt.

Markierung des Mauerverlaufs, Geschichtsmeile Berliner Mauer und Kunstwettbewerb „Übergänge“

Die Markierung und Erinnerung des "antifaschistischen Schutzwalls" als ein System von tiefgestaffelten Sperren mit zum Töten bereiten "KZ"-Wächtern zwischen einer Vorder- und Hinterlandmauer bzw. Zäunen ist in Berlin vollständig fehlgeschlagen. Die durch Kunst vertane Möglichkeit, zumindest einen kleinen Bereich an der Bernauer Straße authentisch zu überliefern, ist fehlgeschlagen. Die ehemalige Todeszone verlor durch die Miniaturisierung zwischen zwei hohen Einfassungen vollständig ihren Schrecken, den sie vormals durch die "KZ"-Wächter verliehen bekommen hatte.

XXXXXXXXXXXXX weiterarbeiten ....

Die Markierung des weiteren Verlaufs folgt der Spur der ehemaligen Vorderlandmauer. Diese Markierung ist sehr fragwürdig, weil für die Ostberliner bzw. die Fluchtwilligen DDR-Bewohner das erste zu überwindende statische Sperrlement die Hinterlandmauer bzw. -zaun war. Da der Schutzwall gegen die Bevölkerung der DDR gerichtet war, wäre es historisch korrekter gewesen, diese Spur zu markieren..

Schon 1990 wurden Vorschläge zur Markierung vorgestellt und 1995 probeweise in der Niederkirchnerstraße realisiert:

- doppelreihigen Großpflastersteinreihe (Tiefbauamt Kreuzberg, 1990)

- Kupferband (Gerwin Zohlen, 1992)

- Markierung der Vorderland- und Hinterlandmauer mit roten und blauen Betonintarsien (Angela Bohnen, 1992),

- lupinenbestandenes Mauerland (Manfred Butzmann, 1990)

- sowie ein erstes Konzept zu einer Geschichtsmeile Berliner Mauer aus dem Kreuzberg Museum. Diese Ideen wurden von der Fraktion Bündnis 90/Die Grüne aufgegriffen, die 1993 den Senat aufforderten, Probestücke der verschiedenen Markierungsvarianten an der Niederkirchnerstraße zu verlegen.

An die Mauer als eine die ganze Stadt zerschneidende Grenze wird man nur erinnern können, wenn der topographische Verlauf auch dann noch erkennbar bleibt, wenn die Unterschiede zwischen Ost und West im Alltag nicht mehr wahrgenommen werden können. Erste Initiativen zur Mauermarkierung waren bereits Anfang der 90er Jahre ergriffen worden.

Inzwischen ist im öffentlichen Straßenland auf mehr als 5 km der Verlauf der vorderen Grenzmauer mit einer Doppelpflasterstein-Reihe und eingelegten Gusseisentafeln gekennzeichnet.

Begleitend zur Markierung des Verlaufs der vorderen Grenzmauer hat das Berliner Forum für Geschichte und Gegenwart seit Mitte der 90er Jahre in Verantwortung der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur das Projekt „Geschichtsmeile Berliner Mauer“ realisiert (siehe 2.5.2.).

Bislang berichten 23 Tafeln über die Teilung Berlins, den Mauerbau und die Öffnung der Grenze. Mit historischen Fotos und viersprachigen Texten (in Deutsch und den Sprachen der vier Besatzungsmächten) werden Ereignisse geschildert, die sich am jeweiligen Standort ereignet haben und die politische und lebensweltliche Situation in der geteilten Stadt beschreiben.

Durch einen 1996 vom Fachreferat Kunst im Stadtraum/am Bau ausgelobten Kunstwettbewerb sollten Ausdrucksformen gefunden werden, die Erinnerung an die ehemaligen innerstädtischen „Übergänge″ zu bewahren.


Tipp: ..