Videomitschnitt: 10. August 2017 : 18.30 - 21.00 Uhr
Berliner-Mauer.de präsentiert ein Podiumsgespräch zwischen Journalisten und Historikern, die allesamt nicht zur Zeit des Mauerbaus journalistisch aktiv waren und zum Thema nichts wesentliches beitragen konnten. Demzufolge bemerkte auch ein Gast, dass das Podium wohl etwas falsch besetzt sei. Dem stimmte die Moderatorin zu. Prof. Dr. Klausmeier ging ebenfalls auf diese Anmerkung ein und sagte ins Mikrofon: siehe weiter unten...
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Videomitschnitt: © Ralf Gründer, Berlin
Zitat Prof. Dr. Klausmeier: "Bei dem Thema Akteure zu finden, die tatsächlich - und wir haben mit 1961 angefangen - 61 wirklich aktiv waren - ist inzwischen fast unmöglich!"
Herr Prof. Dr. Klausmeier muss vergessen haben, dass es den Kamermann Herbert Ernst gibt. Er hat zwar mein Buch "Niemand hat die Absicht ..." für das "Berliner Mauer Gütesiegel" auf historische Korrektheit quergelesen, aber offensichtlich nicht im Gedächtnis behalten.
Der Berliner Kameramann Herbert Ernst dokumentierte exakt seit dem 13. August 1961 über einen Zeitraum von 10 Jahren die Geschichte der Berliner Mauer. Herr Prof Dr. Klausmeier hatte Herrn Ernst 2016 auch persönlich in dem Restaurant Nolle kennengelernt und ein Treffen angekündigt. Dieses Treffen fand allerdings nie statt!
Info 1: Website Kameramann und Filmproduzent Herbert Ernst
Info 2: Niemand hat die Absicht. Screenshot-Fotografie aus der Kameraarbeit von Herbert Ernst, gedreht in den Jahren 1961 und 1962 im geteilten Berlin (3. Auflage)
Nicht nur, dass die Aufnahmen von Herbert Ernst seit Jahrzehnten in der Gedenkstätte gezeigt werden, um irgendwie der Gedenkstätte Authentizität einzuhauchen, auch die Filmaufnahmen des Berliner Kameramanns Dieter Hoffmann laufen Tag für Tag in einer Videoschleife. Den "Sprung von Conrad Schumann über den Stacheldraht" drehte Dieter Hoffmann am 15. August 1961. Auch dieser Journalist, der immerhin für den SFB und der ARD-Tagesschau drehte, wird seit Jahrzehnten von der Gedenkstätte wissentlich namentlich verschwiegen. Auch Herr Prof. Dr. Klausmeier scheint diesen Kameramann, auf den mehrere 100 km Filmmaterial zur Berliner Mauer zurückgehen, aus seinem Gedächtnis verbannt zu haben.
Link : Dieter Hoffmann :::
Link 2: Sprung über den Stacheldraht
Total kurios ist die Tatsache, dass während der Veranstaltung im Hintergrund des Podiums ein Foto projiziert wurde, auf dem ein Kameramann mit einer 35 mm Arriflex und einem 400 mm Objektiv beim Filmen des Mauerbaus zu sehen ist.
Obwohl Herr Prof. Dr. Klausmeier zusammen mit Frau Dr. Kaminsky von der Stiftung Aufarbeitung 18 Monate lang an dem Konzept dieses Gesprächs gearbeitet haben, saßen nur Journalisten und Historiker im Podium, die durch Ahnungslosigkeit den Gästen ewig in Erinnerung bleiben werden. Fragen werden sich die Gäste allerdings auch, warum denn über 120 Minuten lang das Foto eines Kameramanns gezeigt wurde, ohne dessen Namen zu nennen oder etwas filmisches aus der journalistischen Arbeit vorzuführen.
Auch dieser Kamermann ist mir namentlich bekannt und hat, Sie werden es ahnen, seit September 1961 bis zum Fall der Mauer die Berliner Sektorengrenze und auch die innerdeutsche Demarkationslinie dokumentiert.
Wir treffen uns häufig am Wochenende, um über die alte Zeit zu sprechen. Nach dieser Veranstaltung und der Aussage von Prof. Dr. Klausmeier haben wir uns natürlich gefragt, warum die Stiftung Berliner Mauer die besten Mauer-Berichterstatter total negiert, aber einen Spiegel-Redakteur (Ulrich Schwarz) präsentiert, der keinen einzigen Beitrag über die Mauer geschrieben hat, einen Filmhistoriker (Dr. Claus Löser) vorstellt, der keinen einzigen filmischen Nachrichtenbeitrag erwähnen konnte, einen Korrespondenten (Karl-Heinz Baum) involviert, der damals ebenfalls journalistisch nicht aktiv war und einen Historiker, der vom Potential her sicherlich etwas über den Mauerbau in den Medien hätte sagen können, statt dessen aber darüber philosophierte, wie er zusammen mit einem Freund immer wieder in die Zone gefahren ist, um dort Sozialstudien mit und an Frauen durchzuführen. Zur Erleuchtung des Themas "Mauerbau im Spiegel der Medien" hat das nicht beigetragen.
Drei Berliner Kameramänner hätten also zu diesem Thema Rede und Antwort stehen können! Warum die Stiftung Berliner Mauer und die Stiftung Aufarbeitung diese Journalisten, meiner Meinung nach seit Jahren, "böswillig" verschweigt, kann nur von Herrn Prof. Dr. Klausmeier beantwortet werden.
Übrigens: Die filmische Sequenz vom "Abtransport des sterbenden Peter Fechter" ist WeltDokumentenErbe und wurde von Herbert Ernst gedreht. Spiegel.tv gibt sich widerrechtlich und entgegen besseren Wissens als Urheber dieser Sequenz aus. Damit betrügt Spiegel.tv Herbert Ernst um seine Urheber- und Persönlichkeitsrechte. Bundeskanzler Konrad Adenauer sagte damals im Rahmen der Spiegel-Affäre: "Er (Augstein) verdient am Landesverrat, das finde ich einfach gemein.." Damals mag der Spiegel am Landesverrat verdient haben, heute jedenfalls betrügt Spiegel.tv den Urheber Herbert Ernst und verdient dabei.
Aber sehen Sie selbst und schreiben Sie bitte einen Kommentar auf :
Part I ::: https://vimeo.com/229390847
Ralf Gründer
Der Mauerbau im Spiegel der Medien (I)
Podiumsdiskussion: Der Mauerbau im Spiegel der Medien (I)
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