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Militärischer Einsatz

Die in diesem Sperrsystem eingesetzten Grenzposten sind mit dem Maschinenkarabiner „Kalaschnikow“ (Kaliber 7,62 mm) bewaffnet, der wegen seines Aussehens meist als Maschinenpistole angesehen wird. Offiziere tragen die Pistole „Makarow“ (Kaliber 9 mm). Als Gruppenbewaffnung sind darüber hinaus ein leichtes Maschinengewehr „Kalaschnikow“ (CMGK) und ein Panzerabwehrrohr „Launscher“ (RPG 2) vorhanden, wovon aber nur das MG in geringem Umfang an der Demarkationslinie eingesetzt wird. Artilleriewaffen gehören nicht zur Bewaffnung der Einheiten des RuB. Die Grenzposten tragen neben der üblichen Ausrüstung einen Telefonhörer bei sich, um sich jederzeit an das Grenzmeldenetz anschließen zu können.

Der „Schutzstreifen“ um West-Berlin hat eine Länge von rund 160,5 Kilometer und bedeckt eine Fläche von etwa 62 qkm. Die „I. Grenzbrigade“ - jetzt „Grenzbrigade -13. August“ - bewacht ca. 30,4 Kilometer der Sektorengrenze zwischen West- und Ost-Berlin. Sie ist also im wesentlichen im Zentrum der Stadt eingesetzt. Der Standort des Brigadestabes befindet sich in Berlin-Treptow.

Die „II. und IV. Brigade“ bewachen die restliche Sektorengrenze und die Demarkationslinie zwischen West-Berlin und der Zone. Die IV. Brigade, mit dem Brigadestab in Potsdam überwacht. 62,4 Kilometer gegenüber den südlichen Bezirken Berlins. Die II. Brigade, mit dem Brigadestab in Groß-Glienicke, hat einen Abschnitt von ca. 67,7 Kilometern westlich von Berlin zu kontrollieren. Der Einsatzraum der 1. Brigade ist wesentlich kleiner als die Abschnitte der beiden anderen Brigaden. Ursache hierfür ist offensichtlich das unübersichtliche Stadtgebiet im Osten und im Zentrum Groß-Berlins, wo es vielen Einwohnern der SBZ gelang, nach West-Berlin zu flüchten.

Die Stärke jeder Brigade beträgt rund 4650 Offiziere und Soldaten. Hierin einbegriffen ist das Ausbildungsregiment mit einer Stärke von etwa 1 000 Mann. Aus der Tatsache, dass ein Regimentsabschnitt ständig von einer Kompanie besetzt ist (Vierteldienst), kann geschlossen werden, dass etwa ein Viertel der Einsatzregimenter (ohne Stäbe ca. 2600 Soldaten) ständig Dienst an der Demarkationslinie versieht. Während der Nachtzeit, an Wochenenden und Feiertagen werden die Einsatzkräfte verstärkt.

Im Jahre 1965 wurden folgende organisatorische Veränderungen bei den „Grenzbrigaden Berlin“ durchgeführt:

1. Die Reservekompanien wurden in „schwere Kompanien“ umgewandelt und schwere Waffen zugeteilt;

2. Einsatz je einer Kompanie im Regimentsabschnitt statt bisher zugweiser Besetzung je eines Kompanieabschnitts;

3. Zusammenfassung aller Kraftfahrer, die bisher den 5.Zügen der „Linien“-Kompanie zugeteilt waren, in einer dem Regimentsstab direkt unterstellten „mot.—Kompanie“.

- 13/8 – (Grafik mit Berliner Exklaven)

- 14/8 – (Gliederungsschema der drei der „Stadtkommandantur“ unterstellten Brigaden, die den Ring um Berlin besetzt halten.

Damit ist erreicht worden, dass

● schwere Waffen im „Ring um Berlin“ eingesetzt werden können,

● regelmäßiger und konzentrierter Streifendienst durchgeführt werden kann und

● Ausbildung der Einheiten im Kompanieverband möglich ist.

Auf West-Berliner Seite sind zur Wahrnehmung des Sicherheits- und Ordnungsdienstes demgegenüber nur etwa 400 Polizeibeamte und 250 Zollbeamte ständig eingesetzt. Außerdem versehen Soldaten der alliierten Schutzmächte regelmäßig Streifendienst.