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Die "Viererkonferenz" in Berlin vom 25.1. - 18.2.1954 Kfz des AM Molotow. Einfahrt des sowj. AM Molotow am 25.01.1954 am Potsdamer Platz. x = Arved Raabe, eingesetzt als Dolmetscher

Alliierte Außenminister bei der Anreise zur Potsdamer Konferenz, fotografiert von dem Polizisten Arved Raabe. Foto: © Arved Raabe, Berlin, 1945

Übersicht der Alliierten Kriegskonferenze

Konferenz von Casablanca (1943, 14.– 4. Januar)

Teilnehmer: Roosevelt, Churchill

Besprochen wurden auf der Konfernez folgende Punkte:

– Bedingungen gegenüber Deutschland

– militärische Operationen

 

Eine Einigung wurde erzielt in folgenden Punkten:

– bedingungslose Kapitulation Deutschlands
– Landung in Sizilien, um Italien auszuschalten
– Aufschub der Landung in Frankreich

 


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1. Washington-Konferenz (Trident) (1943, 12.– 25. Mai) ebenso Quebec-Konferenz (11.–24. August)

Teilnehmer: Roosevelt, Churchill

Die Konferenzteilnehmer eignigten sich auf:

– Globale Strategie gegenüber Deutschland und Japan
– Beschluß über Landung in Frankreich am 1. Mai 1944

 

Moskauer Außenministerkonferenz (1943, 19.– 30. Oktober)

Teilnehmer: Molotow (UdSSR), Eden (Großbritannien), Hull (USA)

Bei Gegenwart des russischen Außenministers Molotow konnte in folgenden Punkten Konsens erzielt werden:

– Österreich wird in seine Grenzen von 1937 zurückversetzt
– Bildung einer „Beratenden Europakommission″ (European Advisory Commission – EAC)
– Abtrennung Ostpreußens von Deutschland
– Schaffung einer internationalen Organisation zur Sicherung des Weltfriedens
– militärische Zusammenarbeit mit der UdSSR
– Kriegseintritt der UdSSR gegen Japan nach der Niederlage Deutschlands

Streitpunkt:

– Anerkennung der polnischen Exilregierung

 


Konferenz von Teheran (1943, 28. November–1. Dezember)

Teilnehmer: Stalin, Roosevelt, Churchill

Die großen „3″ besprechen folgende Punkte:

– Deutschlands politische Zukunft
– Polens geografische Position

Prinzipielle Einigung wurde erreicht in der

– politischen Zersplitterung Deutschlands
– Die Curzon-Linie wird zur polnischen Ostgrenze
– Deutschland muss seine Ostgebiete als Kompensation an Polen abtreten
– Roosevelt und Churchill erkennen den sowjetischen Anspruch auf Königsberg an

Zweite Quebec-Konferenz (1944, 11.–6. September)

Teilnehmer: Roosevelt, Churchill, Vertreter der Generalstäbe

Beschluß:

– 1. Mai 1944 als Datum der alliierten Landung in Frankreich
– weitere Landungen in Südfrankreich
– Verstärkung der militärischen Aktionen in Fernost

 


Londoner Protokoll (1944, 12. September)

Londoner Protokoll zwischen den Vertretern der USA, Großbritanniens und der UdSSR in der EAC über die Festlegung der Besatzungszonen in Deutschland und die gemeinsame Verwaltung von Groß-Berlin

 

Konferenz von Moskau (1944, 9.–20. Oktober)

Teilnehmer: Stalin, Churchill, US-Botschafter Harriman

In Moskau verabredeten die Alliierten die Festlegung ihrer Einflußzonen in Südosteuropa

Beschlossen wird:

- Rumänien (90 % sowjet., 10 % brit. Einfluß);
- Bulgarien (75 –25 %);
- Jugoslawien und
- Ungarn (50–50 %);
- Griechenland (10 –90 %)

 


Konferenz von Jalta (1945, 4. – 11. Februar)

Teilnehmer: Stalin, Roosevelt, Churchill

Anfang des letzten Kriegsjahres kamen die großen „3″ zusammen, um Beschlüsse zu fassen über die:

– Koordinierung der weiteren militärischen Operationen
– politische Behandlung Deutschlands
– weltweite Friedenssicherung

Deutschland betreffende Beschlüsse:

– Aufteilung in Besatzungszonen
– die oberste Regierungsgewalt wird von den Alliierten übernommen
– deutsche Reparationsleistungen erfolgen durch Demontage von Industrieanlagen und Stellung von Arbeitskräften

Polen betreffende Beschlüsse

– Bildung einer „Provisorischen polnischen Regierung der nationalen Einigung" aus Vertretern des Lubliner Komitees und des polnischen Exils
– Anerkennung der Curzon-Linie als polnische Ostgrenze
– Bildung einer Koalitionsregierung in Jugoslawien
– Kriegseintritt der UdSSR gegen Japan 3 Monate nach Abschluß der Kämpfe in Europa
– Zugeständnisse der Westmächte an die UdSSR bei territorialer Forderung im Fernen Osten
– Schaffung einer Organisation der „Vereinten Nationen", Konferenz in San Francisco am 25. April 1945,

Sowjetisches Stimmrecht in der Vollversammlung der UN

– „Erklärung über das befreite Europa″


Konferenz von Potsdam (1945, 17. Juli – 2. August) 

 

Teilnehmer: Stalin, Truman, Churchill (später durch Attlee ersetzt)

Die Konferenzthemen beinhalteten:

– die Besetzung und Kontrolle Deutschlands
– die Klärung verschiedener europäischer Probleme

Die wichtigsten Beschlüsse waren:

– die Bildung eines Rates der Außenminister (unter Teilnahme Frankreichs und Chinas) zur Klärung weiterer Fragen
– die Entnazifizierung, Entwaffnung und Demokratisierung Deutschlands als Zielvorgaben für die Deutschlandpolitik
– die Beibehaltung der wirtschaftlichen Einheit Deutschlands
– die Bestrafung von Kriegsverbrechern
– der Verzicht der UdSSR auf die in Jalta festgelegte Reparationssumme von 10 Milliarden Dollar. Statt dessen wurde festgelegt, dass die Reparationsleistungen aus der eigenen (Sowjetzone) und den westlichen Besatzungszonen (Bi- und Tri-Zone) abgeschöpft werden kann
– Festlegung der Oder-Neiße-Linie als polnische Westgrenze bis zur friedensvertraglichen Regelung
– Umsiedlung der deutschen Bevölkerung aus Polen, der Tschechoslowakei und Ungarn

bei folgenden Punkten kam es zu Schwierigkeiten bei zu Interpretationsschwierigkeiten:

– Definitiver Charakter der polnischen Herrschaft östlich der Oder und Neiße
– geografischer Umfang des Staates Polen
– Zahl der auszusiedelnden deutschen Bevölkerung

 


Lit.: Potsdam Conference <1945, Potsdam>
Die Potsdamer (Berliner) Konferenz 1945 / [Hrsg.: Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten d. UdSSR]. - Köln : Pahl-Rugenstein, 1986. - 460 S. : Ill. ; 22 cm.
ISBN 3-7609-1039-4