Der West-Berliner PolizistHans Joachim Lazaisprengte im Mai 1962 ein Loch in die Berliner Mauer. Jetzt berichtet er im Zeitzeugengespräch von seinen Erlebnissen an der Sektorengrenze in der Zeit von 1960 bis 1962. Seinen Dienst verrichtete der junge Polizist hauptsächlich im Bereich derBernauer- und Eberswalder Straße.
Während seiner Dienstzeit beobachteteHans Joachim Lazaieinerseits das schändliche Verhalten der sogenannten Volkspolizei, andererseits musste er sich aber auch gegen die West-Berliner Bevölkerung stellen, die voller Entrüstung über die "Pankower Zonenpolitik" die "Schandmauer" niederreißen wollten.
Diese Erlebnisse, aber auch der Tod vonIda SiekmannundBernd Lünser veränderten seine politische Grundeinstellung und veranlassten ihn, zusammen mit wenigen Freunden aktiv gegen den sogenannten "antifaschistischen Schutzwall" vorzugehen. Sie steckten die sowjetzonalen Sichtblenden in Brand, verursachten elektrische Kurzschlüsse in der Lichtsperre im Todesstreifen, sprengten einLoch in die Berliner Mauerund engagierten sich aktiv in der Fluchthilfe.