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III. - Zielstellung und Aufgaben des Ausbaues der Staatsgrenze im Perspektivzeitraum

1. Auf der Grundlage des am 04.01.1973 bestätigten Entschlusses und unter Beachtung des bisher erreichten Ausbaugrades sowie der im Perspektivzeitraum zusätzlich erforderlichen Maßnahmen

(1) den pionier- und signaltechnischen Ausbau

- im Grenzkommando NORD 1977

- im Grenzkommando SÜD    1979

und den nachrichtentechnischen Ausbau in den Grenzkommandos NORD und SÜD 1980 abzuschließen;

(2) die Sperrfähigkeit der Grenzsicherungsanlagen im Grenzkommando MITTE zu erhöhen;

(3) dazu die in der Anlage 3 aufgeführten pionier-, signal- und nachrichtentechnischen Anlagen zu errichten;

(4) die Hauptanstrengung auf den Ausbau der Grenzabschnitte

 

- Grenzkommando NORD [Link]

Grenzregiment 23 (GARDELEGEN)

Grenzregiment 25 OSCHERSHEBEN)

- Grenzkommando SÜD [Link]

Grenzregiment (MÜHLHAUSEN)

Grenzregiment (DERMBACH)

Grenzregiment (HILDBURGHAUSEN)

Grenzregiment (PLAUEN)

 

- Grenzkommando MITTE [Link]

Grenzregiment 33 (TREPTOW)

Grenzregiment 35 (RUMMELSBURG)

zu konzentrieren.

2. Im Verlauf des pionier-, signal- und nachrichtentechnischen Ausbaues im Perspektivzeitraum

(1) an der Staatsgrenze zur BRD

a) nach Abschluß der Vermessung, Vermarkung und Markierung der Staatsgrenze die Grenzsäulen abschnittsweise neu zu setzen;

b) den Umfang der Minensperren Typ 66 auf 20o bis 25o km zu reduzieren, in Intervallen von 5 Jahren zu räumen und in der Minendichte 3 bis 5 neu zu verlegen;

c) bis zum Abschluß der pioniertechnischen Maßnahmen ca. 800 km vorderes Sperrelement als aktive Sperre (550 bis 60o km Sperranlage SM-70 und 200 bis 250 km Minensperre Typ 66) auszubauen;

d) die Sicherheit auf dem den Minensperren vorgelagerten Territorium der Deutschen Demokratischen Republik bis 1976 vollständig herzustellen und im Prozeß des Ausbaues der Staatsgrenze die alten Sperren restlos zu beseitigen;

e) ab 1976 planmäßig mit dem Aufbau der neu projektierten Führungsstellen und Beobachtungstürme zu beginnen und den Ausbau der Führungsstellen fair Kompaniechefs in den Grenzabschnitten bis 1977 abzuschließen;

f) in Zusammenarbeit mit den Organen der Wasserwirtschaft ab 1976 alle Wasserläufe, die das vordere Sperrelement schneiden, mit Wassersperren auszubauen;

g) die technische Zuverlässigkeit des Grenzsignalzaunes durch konstruktive Veränderungen und die exakte Einhaltung der Aufbautechnologien weiter zu verbessern;

h) den nachrichtentechnischen Ausbau auf die Fernmeldeerdverkabelung des Grenzmeldenetzes zu konzentrieren

- jährlich die Fernmeldeerdverkabelung in 2 Grenzregimentern abzuschließen (im Abschnitt des GR-2o werden voraussichtlich 2 Ausbildungsjahre benötigt);

- den durchwahlfähigen Fernsprechbetrieb bis zu den Führungsstellen der Zugführer in den Grenzabschnitten sicherzustellen;

- die Anpassung des Fernmeldeerdkabelnetzes an das Sondernetz 1 zu gewährleisten und

- im Rahmen der Fernmeldeerdverkabelung die Ausrüstung der Führungsstellen, Meldepunkte, Beobachtungstürme und Sprechstellen mit grauer Nachrichtentechnik durchzuführen;

 

(2) an der Staatsgrenze zu WESTBERLIN

a) 1976 im Grenzregiment 35 einen Erprobungsabschnitt von 5 km mit der Grenzmauer neuen Typs (Stützwandelemente) auszubauen;

b) in Abhängigkeit von der im Entschluß des Stellvertreters des Ministers und Chef der Grenztruppen (GYS-Nr. G/284615) beantragten Bereitstellung von Stützwandelementen weitere provokationsgefährdete Abschnitte (23 km) mit der Grenzmauer neuen Typs zu sperren (Anlage 3);

c) ab 1976 planmäßig den als vorderes Sperrelement vorhandenen Grenzzaun (48 km) abzubauen und durch die Grenzmauer in Plattenbauweise zu ersetzen (Anlage 3);

d) den Ausbau der Führungsstellen für Kompaniechefs in den Grenzabschnitten 1977 zu beginnen;

e) das System der Grenzsicherungsanlagen durch Ergänzungsbauten (Hinterlandmauer, Wassersperren, Beobachtungstürme, Grenzsignalzaun) zu vervollständigen und in der Wirksamkeit zu erhöhen;

die Ausbaumaßnahmen durchzuführen, die sich aus der Nutzung des TEZTOWKANALS für den grenzüberschreitenden Verkehr, der Errichtung neuer Grenzübergangsstellen und dem Bau des Autobahnzubringers ergeben;

g) die Entwicklung des Grenzsignalzaunes unter Verwendung von korrosionsbeständigem Leitermaterial und Plastehalterungen bis 1977 abzuschließen;

h) die Fernmeldeerdverkabelung auf der Grundlage der an der Staatsgrenze zur BRD gesammelten Erfahrungen 1978 zu beginnen;

(3) an der Staatsgrenze zur BRD und zu WESTBERLIN die komplexe Instandsetzung und die technische bedingte Umrüstung *von Grenzsicherungsanlagen abschnittweise durchzuführen;

(4) im Prozeß des weiteren Ausbaues der Staatsgrenze zur BRD und zu WESTBERLIN das den Sperranlagen vorgelagerte Territorium der Deutschen Demokratischen Republik mit dem Ziel der Schaffung von Sicht- und Schußfeld vollständig zu beräumen;

(5) die Ordnung und Sicherheit im Schutzstreifen zu erhöhen und die Leistungen der örtlichen Organe gemäß der Durchführungsanordnung des Ministers für Nationale Verteidigung zur Grenzordnung vom 15.o6.1972, Ziffer 4, vorrangig zur Komplettierung des Ausbaues der Staatsgrenze

- mit Manöverwegen in Richtung der Staatsgrenze;

- durch die Schaffung von Sicht- und Schußfeld im Schutzstreifen und zwischen der Staatsgrenze und dem vorderen Sperrelement;

- zur Gewährleistung der Unkraut- und Schädlingsbekämpfung in Anspruch zu nehmen.